Nachhaltiges Biomethan, fortschrittliches Biomethan – Was ist der Unterschied?

Biomethan – Klimaschutz (auch) im Verkehrssektor

Teil 2
Nachhaltig und fortschrittlich klingt beides gut und für manche mag es so klingen, als wären es synonyme Begriffe, würden also das gleiche bedeuten. So ist es aber nicht. Wie sie sich unterscheiden und wo sie zusammenhängen erklären wir hier.

Nachhaltiges Biomethan wird aus nachhaltigen Rohstoffen produziert. Was nachhaltige Rohstoffe sind, steht für den Krafstoffsektor in der Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung (Biokraft-NachV) und für den Stromsektor in der Biostrom-Nachhaltigkeitsverordnung (Biostrom-NachV). Ob die genutzte Biomasse auch tatsächlich nachhaltig ist, wird durch die RED II-Zertifizierung geprüft und bestätigt. Auf internationaler Ebene geht es darum, dass – vereinfacht gesagt – kein Regenwald für Ölpalmen abgeholzt wird. In Deutschland geht es weniger um die Abholzung ursprünglicher Wälder zum Anbau von Ölpflanzen, sondern darum, dass ökologisch wertvolle Flächen oder Flächen mit hoher Kohlenstoffspeicherkapaziät (z.B. Moore, bestimmte Arten von Grünland) nicht zum Anbau von nachwachsenden Rohstoffen bzw. Energiepflanzen in Ackerland umgewandelt werden. Es geht also um die Anbaufläche für die Biomasse.

Fortschrittliches Biomethan wird aus Abfällen (z.B. aus der Lebensmittelverarbeitung) oder aus Reststoffen (z.B. Stroh) hergestellt. Am besten versteht man den Begriff „fortschrittlich“ im Vergleich zu „traditionell“. „Traditionelle“ Biokraftstoffe – auch bekannt unter der Bezeichnung „Biokraftstoffe der 1. Generation“ – sind zum Beispiel Biodiesel aus Palmöl und Bioethanol aus Getreidekorn. Der Einsatz von Abfällen und Reststoffen erfordert eine aufwändigere und/oder angepasste Technologie, also eine fortschrittlichere Technologie. Diese erzeugt fortschrittliches Biomethan und somit einen Biokraftstoff der 2. Generation. Es geht also um den eingesetzten Rohstoff und die Technologie.

Beide Begriffe dienen dem Ziel, wichtige Flächen für die Biodiversität und den Klimaschutz zu erhalten. Das ist ihre Gemeinsamkeit. Sie unterscheiden sich jedoch in ihrem Fokus – „nachhaltig“ auf die Fläche und „fortschrittlich“ auf den Rohstoff. Beides zusammen – z.B. Stroh von lange etabliertem Ackerland – ermöglicht es, Flächenfraß für die Biokraftstofferzeugung zu vermeiden.

Sie interessieren sich für Biomethan und wie es im Kraftstoffsektor vermarktet werden kann?

Dazu bieten wir gemeinsam mit agriportance am 29.06.2022 das Online-Seminar „Biomethan im Transportsektor – THG-Bilanzen & flüssiges CO2“ an.

Share on facebook
Facebook
Share on twitter
Twitter
Share on linkedin
LinkedIn

Newsletter Registration

This website uses cookies to ensure you get the best experience on our website.
Read more in our Privacy Policy.